Am 6. Oktober, kurz vor 7 Uhr hatten sich 1558 der besten Triathleten aller Altersklassen aus 48 Ländern hinter der Startlinie in der Bucht von Kailua Kona versammelt. Noch nicht ahnend, dass der Tag einer der härtesten in der Ironman-Geschichte werden sollte.
Zuerst
mussten 3900 Meter im 25 Grad warmen Pazifik geschwommen
werden. Nach 1:11:38 Stunden an Position 728 hatte Gerd Scheibe wieder
festen Boden unter den Füßen.
Sein Kommentar: "Viel länger hätte die
Schwimmstrecke nicht sein dürfen, sonst wäre ich seekrank geworden".
Jetzt hieß es sich schnell umziehen um die 184 Kilometer lange
Radstrecke auf dem Queen Kaahumanu Highway in Angriff zu nehmen. Die
ersten 35 Kilometer waren noch recht angenehm, doch dann kletterte
die Temperatur auf über 35 Grad im Schatten und der Seitenwind fing
so heftig an zu blasen, dass einige Athleten von der Straße geweht
wurden. Nach dem Wendepunkt hatten die Athleten endlich auch mal
Rückenwind, dann wieder von der Seite und die letzten 50 Kilometer
bis zur Wechselzone blies es gnadenlos von vorn. Nach 6:31:04 Stunden
hatte Gerd die Wechselzone erreicht. "So langsam bin ich noch nie
Rad gefahren, Durchschnitt 28,3 Kilometer/Stunde", so Gerd.
Nun ging es auf die abschließende 42,2 Kilometer Laufstrecke. Jetzt sollte sich zeigen wie viel Kraft die Radstrecke gekostet hatte. Die Laufstrecke ging von Kona bis zum ersten Wendepunkt bei White Sands Beach und wieder zurück, dann hinauf zum Highway und wieder hinunter zum zweiten Wendepunkt bei Energy Lab und wieder zum Pier in Kailua Kona. Gerd hatte sich die Kräfte gut eingeteilt, an jeder der 21 Verpflegungsstellen hielt er kurz an um ausreichend zu trinken und anschließend wieder weiter zu laufen. Für den Marathon benötigte er 3:55:47 Stunden und er lief nach 11:45:30 Stunden, begleitet von seinen Kindern Analena und Martin, über die Ziellinie. Sein Kommentar: "Das war der mit Abstand härteste, aber auch der schönste Wettkampf meiner Laufbahn, denn es ist wohl der Traum jedes Triathleten einmal in Kailua Kona über die Ziellinie zu laufen".
Insgesamt bedeutete das Platz 688 der Gesamtwertung und Platz 32 von 108 Startern in der AK45. Die Deutschen Profis konnten sich dieses Jahr gut in Szene setzen. Gewonnen wurde der Wettkampf von Tim DeBoom aus den USA vor Cameron Brown aus Neuseeland und den drei Deutschen Thomas Hellriegel, Norman Stadler und Lothar Leder. Bei den Frauen gewann die Schweizerin Natascha Badman vor Lori Bowden aus Kanada und der Deutschen Nina Kraft.